Geheimratsecken beim Mann sind kein seltener Anblick. Etwa 80% der deutschen Herren sind früher oder später davon betroffen. Bei manchen geht es schon ab dem 20. Lebensjahr mit dem Haarverlust im Schläfenbereich los. In der Medizin spricht man von Calvities frontalis.
Doch auch etwa jede 4. Frau klagt über lichter werdende Schläfen und eine zurückweichende Haarlinie entlang der Stirn. Das Problem tritt meist um die Menopause herum auf.
Bei den Geheimratsecken handelt es sich um die ersten Anzeichen eines erblich- und altersbedingten Haarausfalls, der bei Männern zuweilen in eine Glatze mündet, bei Frauen eher über längere Zeit zu diffusem Haarverlust und dünnem Haar führt.
Geheimratsecken bei Frauen: Die Ursachen im Überblick
1. Alter
Bei den meisten Frauen lichtet sich die Stirn erst mit Eintritt ins Klimakterium, gelegentlich schon ein paar Jahre vorher im Zuge der hormonellen Umstellung.
Auch im weiblichen Körper wird das männliche Sexualhormon Testosteron gebildet. Ein Abbauprodukt davon ist das Dihydrotestosteron (DHT), auf das die Haarfollikel bei entsprechender genetischer Veranlagung überempfindlich reagieren und dann verkümmern.
Die Follikel im Schläfenbereich weisen besonders viele DHT-Rezeptoren auf, weshalb die Haare hier zuerst schwinden.
Östrogene gleichen DHT aus und hemmen es in seiner Wirkung. Wenn aber in den Wechseljahren die weiblichen Hormone weniger werden, kann es bei erblicher Disposition auch bei Frauen zu diesem typisch männlichen Bild des Haarverlusts mit der Entstehung von Geheimratsecken kommen.
2. Straff gebundene Frisuren
Wer seine Haare häufig fest zusammenbindet, läuft Gefahr, die besonders empfindlichen Follikel im Bereich der Stirn und der Schläfen zu strapazieren. In der Folge kann sich in diesen Bereichen verstärkter Haarverlust einstellen. Oftmals bleibt dann hier nur ein dünner Flaum zurück.
3. Schilddrüsenprobleme
Schilddrüsenstörungen sind sehr häufig, vor allem bei Frauen – leider oftmals ohne dass die Betroffenen davon wissen. Und sie sind eine der wichtigsten Ursachen für Haarausfall.
Sowohl eine Über- als auch eine Unterfunktion können zu starkem Haarverlust führen. Bei der Überfunktion werden die Haare dünner und feiner, so dass die Frisur plötzlich keinen Halt mehr hat. Bei der Unterfunktion sind die Haare oft trocken, spröde und stumpf. (1)
4. Stress
Da bei vielen Haarausfall-Patientinnen kein organischer Grund gefunden werden kann, sollten hier psychische Auslöser in Betracht gezogen werden.
Stresshormone wirken sich auf den gesamten Hormonhaushalt negativ aus. Deshalb kann der genetisch bedingte Haarverlust, der auf einem Ungleichgewicht zwischen weiblichen und männlichen Hormonen beruht, gefördert werden.
Stress führt aber auch zu verstärkter Muskelspannung, die sich bis in die Kopfhaut auswirkt. In der Folge kommt es zu einer Minderdurchblutung der Haarwurzeln, die dann nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden.
Gerade am Haaransatz im Stirnbereich ist die Spannung der Kopfhaut am stärksten, weshalb sich kahle Stellen hier bevorzugt zeigen.
5. Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCO)
Das PCO ist eine gynäkologische Erkrankung, die mit Zystenbildung an den Eierstöcken und unregelmäßigen Menstruationszyklen oder gar einem völligen Ausbleiben der Regelblutung einhergeht.
Bei den Betroffenen ist der Testosteronspiegel erhöht. Dadurch kann es zu Haarausfall und manchmal sogar zu einem männlichen Behaarungstyp mit verstärkter Körperbehaarung an Oberlippe, Beinen, Rücken oder Brust (Hirsutismus) kommen.
6. Hormonelle Schwankungen
In Phasen hormoneller Schwankungen sind auch junge Frauen besonders gefährdet, Haarausfall im Schläfenbereich zu bekommen. Dazu zählen die Pubertät, die Einnahme oder das Absetzen der Antibabypille, sowie Schwangerschaft und Geburt.
Kommt das Hormonsystem wieder ins Gleichgewicht, reguliert sich in der Regel der Haarausfall nach einigen Monaten.
7. Einseitige Ernährung und Diäten
Wer seinen Körper durch einseitige Ernährung oder Crash-Diäten stresst, läuft leicht Gefahr, einen Nährstoffmangel zu entwickeln.
Die Haarfollikel gehören zu den teilungsaktivsten Zellen des Körpers und haben eine hohe Stoffwechselrate. Weil viele Nährstoffe keine oder nicht ausreichend Depots bilden, sind die Zellen auf eine kontinuierliche Versorgung angewiesen.
Insbesondere ein Mangel an Proteinen, Eisen, Zink oder B-Vitaminen kann Haarausfall begünstigen.
Bei Diäten unter 1000 kcal pro Tag können die Haare Mangel leiden und frühzeitig ausfallen. Aber auch der Verlust von Fettzellen kann Schuld am Haarausfall sein. Fettzellen dienen als Hormonspeicher. Ihr schneller Abbau kann zu starken Schwankungen führen. (2)
8. Genetische Veranlagung
Manchmal genügt schon ein Blick auf Eltern und Großeltern, um das eigene Haarschicksal mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit vorhersagen zu können.
Gerade was den Haarverlust an der Stirn-Haarlinie und an den Schläfen betrifft, spielt das Erbgut eine wesentliche Rolle. Leider greifen in dem Fall die üblichen Maßnahmen zur Anregung des Haarwuchses meist nicht ausreichend.
Ist die Haarwurzel erst einmal untergegangen, wachsen in den betroffenen Bereichen in der Regel keine Haare mehr nach.
9. Medikamente
Medikamentös bedingter Haarausfall kann bereits wenige Tage oder auch erst Monate nach Beginn der Einnahme auftreten. Leider weisen viele Arzneimittel Haarausfall als mögliche Nebenwirkung aus.
Dazu zählen zum Beispiel die Antibabypille, Schilddrüsenmedikamente, Antidepressiva, Blutdruck- und Cholesterinsenker, und viele andere. Wenn Sie ein Medikament in Verdacht haben, fragen Sie bitte Ihren Arzt, und setzten Sie das Mittel nicht selbstständig ab.
Auch nach einer Vollnarkose kann es zum verstärkten Ausfall der Haare kommen.
Was können Frauen gegen Geheimratsecken tun?
1. Gesunde Ernährung
Dem Haarausfall vom androgenetischen Typ ist auf lange Sicht schwer beizukommen. Am ehesten kann man ihn durch eine gesunde, vitalstoffreiche Ernährung verzögern.
Saisonales Gemüse, Hülsenfrüchte, Saaten, Vollkornprodukte, Nüsse und Fisch liefern reichlich B-Vitamine, Zink, Eisen, Selen und Fettsäuren, und helfen den Haarwurzeln sich zu regenerieren.
Wenn Sie die Umstellung auf eine gesunde, vollwertige Kost durch eine hochdosierte Nahrungsergänzung unterstützen möchten, empfehlen wir Ihnen die Cosphera Haar Vitamine.
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2. Minoxidil
Minoxidil ist eigentlich ein Wirkstoff gegen Bluthochdruck, hilft aber auch gegen androgenetischen Haarausfall. Er wird in Form einer 2%-igen Lösung zweimal täglich lokal auf der Kopfhaut angewandt. Das Mittel hat sich in placebokontrollierten Studien als signifikant wirksam erwiesen.
Allerdings kann es zu Beginn der Behandlung zunächst zu verstärktem Haarausfall kommen, und in 5% der Fälle können unerwünschte Haare im Stirn- und Schläfenbereich wachsen. (3) Leider verliert sich der positive Effekt, sobald Monoxidil abgesetzt wird.
3. Verschreibungspflichtige Medikamente
Wenn der Haarausfall auch eine entzündliche Komponente hat und mit Irritationen des Immunsystems einhergeht, können Kortison und andere antientzündliche Medikamente helfen.
Auch Diphenylcyclopropenon (DCP) und andere Substanzen, die als Kontaktallergen wirken, können bei entzündlichen Prozessen auf die Kopfhaut aufgetragen werden um neues Haarwachstum anzuregen.
4. Hormontherapie
Um die Wirkung der männlichen Hormone an den Haarfollikeln zu unterbinden, werden sogenannte Androgenrezeptor-Blocker wie Cyproteronazetat und Spironolakton verschrieben. Allerdings müssen diese Medikamente hoch dosiert eingenommen werden um den Haarausfall zu stoppen, was entsprechende Nebenwirkungen und Risiken mit sich bringen kann.
Manche Gynäkologen verschreiben jüngeren Frauen antiandrogene Kontrazeptiva wie Diane-35 oder Neo-Eunomin. (4)
Bei Hormontherapien sollten Sie allerdings immer die Gefahr einer Thrombose oder Embolie im Auge behalten und Nutzen und Risiko sorgfältig abwägen.
5. Shampoo, Styling und Frisur
Benutzen Sie sanfte Shampoos und verzichten Sie auf einen allzu straffen Pferdeschwanz oder regelmäßiges Glätten der Haare. Ihre Kopfhaut und die Haarfollikel werden es Ihnen danken.
Wenn die Schläfen und der Haaransatz bereits lichter geworden sind, kann man das mit speziellen Frisuren oft noch lange Zeit wunderbar kaschieren. Ein gut geschnittener Pony oder ein Seitenscheitel kann so einiges verdecken.
Kürzere Haare wirken oft fülliger als langes dünnes Haar. Ihr Friseur kann Ihnen hier sicher mit einem guten Haarschnitt helfen. Bei großer psychischer Belastung ist vielleicht eine Haartransplantation die Lösung.
6. Kopfmassage mit ätherischen Ölen
Alle Arzneimittel gegen androgenetischen Haarausfall wirken in zwei Richtungen: über eine hormonelle Komponente zur Hemmung der Testosteronwirkung, und über die Anregung der Durchblutung. Beides lässt sich auch ganz gut und nebenwirkungsfrei durch eine Kopfmassage mit ätherischen Ölen erreichen.
Geben Sie einige Tropfen Rosmarin- und Eukalyptusöl auf Ihre Fingerspitzen und massieren Sie damit ein- bis zweimal täglich für fünf Minuten Ihre Kopfhaut – am besten kopfüber. Bei empfindlicher oder sehr trockener Kopfhaut geben Sie ein paar Tropfen Jojobaöl dazu.
7. Stress reduzieren
Wenn Sie ihr Hormonsystem und damit den Haarausfall in den Griff bekommen wollen, kommen Sie nicht umhin, Stressfaktoren in Ihrem Leben zu minimieren.
Prüfen Sie, welche Beziehungen, Lebensinhalte und Gewohnheiten Sie belasten und Ihnen nicht mehr dienlich sind, und trennen Sie sich davon. Achten Sie auf Ihre Bedürfnisse und setzen Sie Grenzen.
Lernen Sie Meditation, Yoga oder eine Entspannungstechnik, und versuchen Sie, der Freude, Kreativität und Leichtigkeit in Ihrem Leben (wieder?) mehr Raum zu geben.
Fazit
Geheimratsecken und ein zurückweichender Haaransatz bei der Frau sind leider genetisch mitbedingt. Gegen die Überempfindlichkeit der Haarfollikel gegen Dihydrotestosteron ist bis heute kein Kraut gewachsen. Die gängigen Mittel helfen nur für die Dauer der Anwendung und sind mit Nebenwirkungen behaftet.
Und dennoch kann man eine ganze Menge für sich tun: Die wichtigsten Punkte sind Stressreduktion, Durchblutungsanregung und eine gesunde Ernährung. Unsere Empfehlung für eine optimale Versorgung mit allen haarrelevanten Nährstoffen sind die Cosphera Haar Vitamine.
Wie gehen Sie mit dem Problem der Geheimratsecken um? Was hat Ihnen geholfen? Ihre Meinung und Erfahrungen interessieren uns. Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, freuen wir uns, wenn Sie ihn in den sozialen Medien teilen. Vielen Dank!
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