Haare machen einen großen Teil unserer äußeren Erscheinung aus. Sie sind ein Stück unserer Identität und Persönlichkeit. Umso dramatischer empfinden es die meisten Menschen, wenn sie plötzlich über längere Zeit mehr Haare verlieren als üblich, und die wallende Pracht auf dem Kopf langsam lichter wird.

Besonders belastend für die Betroffenen ist eine spezielle Art des Haarausfalls: die Alopecia universalis. Hiervon sind nicht nur die Kopfhaare betroffen, sondern es fallen auch sämtliche Haare des Körpers aus.

Erfahren Sie hier alles über Symptome, Ursachen und Behandlung der Alopecia universalis.

​Was versteht man unter Alopecia universalis?

Der lateinische Begriff Alopecia universalis beschreibt den Verlust der gesamten Körperbehaarung, vom Haupthaar über Wimpern, Augenbrauen, Achsel- und Schambehaarung bis hin zu den feinen Härchen in Nase und Ohren.

Dieser totale Ausfall aller Haare beginnt mit einer Alopecia areata, also einem kreisrunden Haarausfall an einer umschriebenen Stelle an Kopf, Bart oder Körper, und setzt sich dann immer weiter fort, bis sich eine Glatze bildet und kein Haar mehr am Körper ist.

Der kreisrunde Haarausfall tritt bei 1-2 von hundert Menschen auf. Zumeist ist er reversibel, das heißt, die Haare wachsen nach einer bestimmten Zeit wieder von selbst nach. Aber auch ein schubweises Wiederauftreten des Haarausfalls kann oft beobachtet werden.

Der komplette Verlust aller Körperhaare ist zum Glück sehr selten. (1)

Die Alopecia universalis kann Menschen beiderlei Geschlechts und jeden Alters betreffen. Kinder und jüngere Menschen sind besonders gefährdet. Der Erkrankungsgipfel liegt zwischen dem 12. und 35. Lebensjahr.

Die Alopecia universalis gehört zur Gruppe der Autoimmunerkrankungen. Aus einem bis heute unbekannten Grund greift der Körper die eigenen Haarfollikel an, wodurch es zu Entzündungsreaktionen und in der Folge zum Haarausfall kommt.

Symptome

Der völlige Verlust der Haare ist für die Betroffenen nicht nur psychisch sehr belastend, sondern bringt auch einige Unannehmlichkeiten mit sich:

Durch die fehlende Körperbehaarung sind die Betroffenen weniger vor Kälte, Allergenen und Umwelteinflüssen geschützt. Schweiß und Fremdkörper können ohne Wimpern ungehindert ins Auge eindringen, und durch fehlende Nasen- und Ohrenhärchen haben Viren und Bakterien leichteres Spiel.

Vereinzelt können von den kahlen Stellen Juckreiz und Brennen ausgehen.

Bei vielen Betroffenen zeigt sich auch eine Veränderung der Nägel mit punktförmigen Einsenkungen in der Nagelplatte. Man spricht hier von Tüpfelnägeln.

Da es sich um eine Krankheit des Immunsystems handelt, zeigen sich oft auch noch andere immunologische Störungen wie Neurodermitis, Heuschnupfen oder allergisches Asthma.

Ursachen der ​​Alopecia areata universalis

Leider liegen die Ursachen des kreisrunden Haarausfalls noch weitestgehend im Dunkeln. Man geht aber davon aus, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt.

Autoimmunreaktion

Bei einer Autoimmunerkrankung kann der Körper nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden. Statt nur „böse Eindringlinge“ wie Viren oder Bakterien zu bekämpfen, greift das Immunsystem auch körpereigene Zellen und Gewebe an.

Wie es zu dieser Fehlsteuerung kommt, können Forscher noch nicht erklären.

In diesem Fall sind von der überschießenden Abwehr die Haarfollikel betroffen. Dabei kann es sich ausschließlich um die Kopfhaare, aber eben auch um Bart, Wimpern, Augenbrauen, Achsel- und Schamhaare handeln.

Äußere Auslöser wie bei anderen Formen des Haarausfalls, wie zum Beispiel Toxine oder Hormonstörungen spielen bei der Alopecia universalis keine zentrale Rolle.

Psyche, Stress und Genetik als mögliche Einflussfaktoren

Inwieweit psychische Probleme, Ängste und Traumata an der Entstehung beteiligt sind, ist in der Medizin umstritten. Während einige Experten überzeugt sind, dass der Haarverlust seelisch zumindest mit-verursacht ist, lehnen andere diese Theorie kategorisch ab. (2)

Da sowohl körperlicher als auch emotionaler Stress ein wichtiger Einflussfaktor bei der Entstehung von Krankheiten ist, lohnt es sich jedoch aufzudecken, welche belastenden Lebenssituationen während und vor dem Beginn des Haarverlusts prägend waren und evtl. noch sind.

Fest steht, dass kreisrunder Haarausfall familiär gehäuft auftritt, daher geht die Medizin auch von einer genetischen Komponente aus.

Diagnose der Alopecia universalis

In der Regel geht der Patient nicht erst zum Arzt, wenn der gesamte Körper kahl ist, sondern mit dem Beginn des kreisrunden Haarausfalls.

Runde, kahle Stellen auf dem Kopf

Ausschlaggebend für die Diagnose Alopecia areata ist natürlich in erster Linie das typische Erscheinungsbild des Haarverlusts, das sich in scharf begrenzten, runden oder ovalen kahlen Stellen auf dem Kopf zeigt.

Das gleichzeitige Vorliegen anderer Autoimmunerkrankungen oder Hautkrankheiten kann den Verdacht auf Alopecia areata erhärten, ebenso die typischen Tüpfelnägel.

Untersuchung von Kopfhaut und Haarwurzeln

Der Hautarzt wird zunächst die Beschaffenheit der Kopfhaut und eine eventuelle Pilzbesiedelung untersuchen.

In manchen Fällen wird ein sogenanntes Trichogramm erstellt. Dabei werden 50-100 Haare samt Wurzeln entnommen und unter dem Mikroskop untersucht.

Der Arzt kann dadurch die unterschiedlichen Wachstumsphasen der Haare, den Zustand der Wurzeln und das Ausmaß des Haarverlustes abschätzen. (3)

Unsicherer Krankheitsverlauf

Den Krankheitsverlauf kann man in diesem Stadium leider nicht vorhersagen. Bei den meisten Betroffenen wachsen die kahlen Stellen nach wenigen Monaten auch ohne Therapie wieder zu.

In seltenen Fällen jedoch kann der Haarverlust fortschreiten bis zur Alopecia totalis, der kompletten Glatzenbildung, oder im Extremfall bis zur Alopecia universalis. (4)

Behandlungsmöglichkeiten de​s totale​n ​Haarausfalls

Leider gibt es bis heute keine standardisierte Behandlung um die Alopecia universalis zu heilen. Nichts desto trotz bietet die Medizin einige symptomatische Ansätze. Wichtig ist, eine Behandlung so früh wie möglich zu beginnen.

1. Kortikoide

Im Stadium des kreisrunden Haarausfalls stehen systemische entzündungshemmende Therapien mit Kortison im Vordergrund. Damit können Entzündungsherde im Körper und an den Haarfollikeln eingedämmt und die überschießende Immunreaktion reguliert werden.

2. Topische Immuntherapien

Bei der topischen Immuntherapie wird die Kopfhaut durch flüssigen Stickstoff (Vereisung), eine spezielle Säure oder UV-Licht gereizt, was eine Entzündung erzeugt und die Immunzellen von den Haarwurzeln „ablenken“ soll, damit diese sich regenerieren können.

Die Wirkung verpufft allerdings nach der Behandlungszeit leider wieder, und es kann zu starken allergischen Reaktionen am ganzen Körper kommen. (5)

3. Diphenylcyclopropenon (DCP)

Die Anwendung dieser Substanz gehört auch zu den topischen Immuntherapien. Durch Auftragen des Kontaktallergens DCP auf die Kopfhaut wird ein Ekzem erzeugt, was neues Haarwachstum anregen soll. In bis zu 40 % der Fälle kommt es zu befriedigenden Erfolgen.

Die Therapiedauer beträgt ca. ein- bis eineinhalb Jahre. Die Haare können jederzeit nach Absetzen der Behandlung wieder ausfallen.

Da die Therapie aufwändig und nicht allgemein zugelassen ist, wird sie nur bei schwerwiegenden Formen der Alopecia areata angewandt. Kinder dürfen frühestens ab 10 Jahren behandelt werden. (6)

4. Thymuspeptide

Thymuspeptide wirken modulierend auf das Immunsystem und können überschießende Reaktionen in Schach halten. Sie werden in Form eines Haarshampoos angewandt. In 65 % der Fälle kam es nach 9-12 Monaten der täglichen Anwendung zum Wachstum neuer Haare an Kopf und Körper. (7)

5. Cyclosporin

Cyclosporin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Immunsuppressiva, das die körpereigene Abwehr unterdrückt. Es wird normalerweise nach Organtransplantationen oder bei schweren rheumatischen und anderen entzündlichen Erkrankungen eingesetzt.

In einer sehr kleinen amerikanischen Anwendungsstudie kam es zwar zu recht guten und schnellen Erfolgen, allerdings fielen die Haare schon wenige Monate nach Absetzen in allen Fällen wieder aus. (8) Die Anwendung bei Alopecia areata/universalis muss daher gründlich abgewogen werden.

6. Alternativmedizinische Verfahren

Macht man sich bewusst, dass schulmedizinische Behandlungen keinen belegbaren Vorteil mit sich bringen, dafür aber oft mit Nebenwirkungen behaftet sind, können bei der Alopecia universalis durchaus auch naturheilkundliche Maßnahmen in Betracht gezogen werden.

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), Homöopathie oder Aromatherapie beispielsweise können eine wohltuende Wirkung auf den Körper und die Psyche ausüben.

7. Psychotherapie

Auch wenn es wissenschaftlich nicht als gesichert gilt, dass die Alopecia areata/universalis durch psychische Probleme und Stress ausgelöst werden kann, schadet ein Versuch mit Psychotherapie sicher nicht. Insbesondere wenn im Einzelfall belastende Situationen gefunden werden können.

Auch der Umgang mit dem Haarverlust und damit verbundene Ängste und Schamgefühle können durch Psychotherapie erleichtert werden.

Vielen Betroffenen hilft auch der Austausch mit anderen in einer Selbsthilfegruppe.

Neue Wundermittel?

Immer wieder gibt es Zufallsbeobachtungen, dass sich bei Menschen unter einer bestimmen Medikation ein verstärkter Haarwuchs einstellt.

So auch bei dem Enzymhemmstoff Ruxolitinib, der normalerweise bei Blutbildungskrankheiten und Knochenkrebs eingesetzt wird. Oder bei dem Rheumamedikament Tofacitinib.

Man hat festgestellt, dass bei Patienten mit Alopecia areata die kahlen Stellen unter Einnahme dieser Mittel wieder zu wuchsen.

Leider gehen diese Wirkstoffe mit massiven Nebenwirkungen einher. Unter der Einnahme von  Ruxolitinib kommt es zu erhöhter Blutungsneigung, Immunschwäche, einem Blutdruckanstieg, sowie Kopfschmerzen und Schwindel. Unter Langzeitanwendung von Tofacitinib wurden Leberschäden beobachtet, und die Zahl an Krebserkrankungen stieg. (9)

Ein Wundermittel gegen den so belastenden Ausfall der Kopf- und Körperhaare scheint also auch weiterhin erst einmal nicht in Sicht.

Nehmen Sie auf gar keinen Fall derartige Medikamente ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt ein!

Cosphera Zink Tabletten

Ein wichtiger und vor allem nebenwirkungsfreier Ansatz in der Behandlung der Alopecia universalis besteht in der Substitution des Spurenelements Zink.

Der Alopecia universalis liegt eine Fehlfunktion des Immunsystems zugrunde. Zink hat ausgleichende Wirkungen auf die Körperabwehr und kann sowohl größere Entzündungsherde im Körper als auch  die kleinen Entzündungen an den Haarfollikeln positiv beeinflussen. (10)

Eine einzige Tablette Cosphera Zink pro Tag versorgt Sie mit 25 mg hoch bioverfügbarem Zink-Chelat.

Bevor Sie eigenständig zu Zinktabletten greifen, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, insbesondere wenn Sie bereits andere Medikamente gegen Alopecia universalis oder begleitende Erkrankungen nehmen.

Können die Haare bei Alopecia universalis wieder wachsen?

Da die Haarwurzeln bei der Alopecia universalis nicht zerstört werden, ist es grundsätzlich möglich, dass die Haare an Kopf und Körper wieder nachwachsen.

Dabei scheint es keine Rolle zu spielen, ob die Betroffenen eine medikamentöse Therapie durchlaufen oder nicht. Die Chancen auf neuen Haarwuchs stehen – je nach Sichtweise – gleich gut oder schlecht.

Wenn die Haare nachwachsen, sind sie oft erst weiß und es dauert einige Zeit, bis die Farbe zurückkehrt.

So schützen Sie Ihren Körper, wenn keine Haare mehr da sind

Welche wichtigen Funktionen unsere Haare übernehmen, wird erst so richtig bewusst, wenn keine mehr da sind. Die Haupthaare und sogar kleine Körperhärchen schützen vor UV-Strahlung, Kälte und Schmutz, die Wimpern bewahren unsere Augen vor dem Eindringen von Fremdkörpern, und die Nasenhärchen schützen und befeuchten die Schleimhäute.

  • Verwenden Sie konsequent Sonnencreme, auch auf dem Kopf
  • Tragen Sie eine Brille oder Sonnenbrille
  • Ziehen Sie einen Hut, Mütze oder Schal an
  • Verwenden Sie eine schützende Salbe für die Nasenlöcher

Fazit

Es gibt bis heute leider keine ursächliche Therapie gegen die Alopecia universalis. Allerdings ist die Spontanheilungsrate im Anfangsstadium des kreisrunden Haarausfalls mit ca. 75-80 % recht groß. Keine der derzeitig angebotenen Therapien ist dieser natürlichen Heilungsrate überlegen.

Wenn Sie unter Alopecia areata oder universalis leiden, besprechen Sie die für Sie optimale Therapie unter Einbeziehung aller Risikofaktoren mit dem Arzt Ihres Vertrauens.

Um das Immunsystem zu unterstützen und Entzündungen einzudämmen, empfehlen wir die Cosphera Zink Tabletten.

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