Nach der Geburt eines Kindes sind die Mühen einer Schwangerschaft schnell vergessen. Doch natürlich sind Schwangerschaft und Geburt für den weiblichen Körper eine bedeutsame Zeit, die mit vielen Veränderungen einhergeht. Das gilt auch fürs Haar:
Während der Bauch immer runder wird, freuen sich viele Frauen über üppiges und kräftiges Haar. Nach der Geburt jedoch verflüchtigt sich die dickere Mähne leider meist wieder. Im Folgenden beschäftigen wir uns mit dem Thema „Haarausfall nach der Schwangerschaft: Ursachen und was Sie dagegen tun können.“
Die Ursache für Haarausfall nach der Schwangerschaft
Die Lebensphasen eines Haars: der Haarzyklus
Um zu verstehen, warum viele Frauen nach einer Schwangerschaft vermehrt Haare verlieren, werfen wir erst einmal einen Blick auf das Haar selbst. Denn unser Schopf wächst nicht einfach so vor sich hin – vielmehr besteht der Lebenszyklus eines jeden Haares aus drei Phasen:
Anagene Phase
In dieser Phase wächst und gedeiht das Haar. Dabei entstehen durch Zellteilung im untersten Teil des Haares, der Papille, immer neue Haarzellen. Die alten Zellen werden durch den Haarwurzelkanal nach oben geschoben und sterben ab – sie bilden unser eigentlich sichtbares Haar. Der Löwenanteil unserer Mähne, rund 85 Prozent, befindet sich in dieser Phase.
Übrigens: Wie lange ein Haar sich in der anagenen Phase befindet, kann zwischen zwei und sechs Jahren variieren. Wer genetisch bedingt auf eine anagene Phase von zwei Jahren ausgelegt ist, wird von Natur aus keine Rapunzel-Länge bekommen können.
Katagene Phase
Hierbei handelt es sich um die Übergangsphase, bei der die Zellteilungsrate nachlässt. Der Haarfollikel schrumpft ein und bewegt sich weiter nach oben. Diese Phase dauert lediglich bis zu 20 Tagen, weswegen sich auch nur durchschnittlich ein Prozent unseres Kopfhaars in der katagenen Phase befindet.
Telogene Phase
Vor dem Ausfall kommt die Ruhe: Das Wachstum wird eingestellt, allerdings bereitet sich der Follikel bereits auf seine neue Aufgabe, das nächste Haar, vor. Das vorhandene Haar kann am Ende dieser Phase durch geringen mechanischen Reiz, beispielsweise während des Bürstens, ausfallen. Die Phase dauert sechs bis zwölf Wochen und bis zu 15 Prozent unseres Haars befinden sich in ihr.
Hormonumstellung durch die Schwangerschaft
Eine schwangere Frau strahlt nicht nur von innen heraus, sie hat oftmals auch beneidenswert kräftiges, glänzendes Haar. Dies liegt vor allem an dem während des in dieser Zeit vermehrt vom Körper produzierten Östrogen: Das Hormon verlängert die telogene Phase, so dass während einer Schwangerschaft weniger Haare ausfallen, als es normalerweise üblich wäre. Die Haare, die sich eigentlich kurz vor dem Ausfallen befinden, bleiben dank Östrogen länger erhalten, bekommen gewissermaßen eine „Schonfrist”. Das Plus an Haar macht sich auch optisch bemerkbar.
Nach dem Ende der Schwangerschaft geht allerdings auch das Östrogen-Level wieder auf das vorige Maß zurück. Rund zwei Monate später wirkt sich dies dann auf die Haarfülle aus, denn nun bedeutet die Hormonumstellung ein abruptes Ende für die übermäßig vielen Haare, die sich in der telogenen Phase befinden. Für die frischgebackene Mutter wirkt es nun so, als würden ihr plötzlich viel mehr Haare ausfallen als gewohnt. Auch kann sich der Schopf nach kurzer Zeit merklich dünner anfühlen.
Allerdings ist dies lediglich ein Zeichen dafür, dass der Körper wieder zum „Vor-Schwangerschaft“-Haar zurückkehrt. Fast alle Frauen sind von dieser Form des diffusen Haarausfalls nach einer Schwangerschaft betroffen – der Fachausdruck hierfür lautet „postpartaler Haarausfall“ von lateinisch „post“ für „nach“ und „partus“ für „Geburt“. Dauer und Intensität schwanken dabei. Nach rund einem halben Jahr ist meist wieder Normalität auf dem Kopf eingekehrt.
Emotionaler Stress begünstigt Haarausfall
Auch die Gefühlslage kann sich auf die Haare auswirken und mit dem hormonell bedingten Verlust zusammenspielen. Denn so groß die Freude über den neuen Erdenbürger auch sein mag: Schwangerschaft und Geburt sind einschneidende Prozesse für den weiblichen Körper. Darum kann, ähnlich wie bei Stress oder traumatischen Situationen, auch die Geburt eines Kindes zu Haarausfall führen.
In emotionalen Ausnahmezuständen sendet unser Körper verschiedene Neurotransmitter, also Botenstoffe, aus, die uns von Kopf bis Fuß in Alarmbereitschaft setzen. Dies kann sich insofern auf unsere Haare auswirken, als dass wiederum vermehrt Haare in die telogene Phase versetzt werden.
Auch dieser stressbedingte Haarausfall macht sich oftmals erst rund zwei bis drei Monate nach der Geburt bemerkbar. Er kann durch sogenannte Wochenbettdepressionen begünstigt werden und tritt meist im Zusammenspiel mit dem durch Hormonausfall verursachten Haarausfall auf, von dem er sich kaum unterscheiden lässt.
Tipps: Das können Sie gegen Haarausfall nach der Geburt tun
Der beste Rat rund um Haarausfall nach der Geburt lautet: Bewahren Sie die Ruhe! In den meisten Fällen hat sich das natürliche Gleichgewicht nach wenigen Wochen wieder eingependelt. Allerdings kann eine Schwangerschaft dauerhafte Veränderungen für Ihren Schopf einläuten: Beispielsweise bleibt eine von Natur aus wellige Mähne nun vielleicht glatt, oder umgekehrt – plötzlich beginnt ehemals glattes Haar sich zu locken.
Bedenken Sie außerdem, dass Ihr Haar pro Monat nur um rund einen Zentimeter wächst – es dauert also seine Zeit, bis Sie sich an den nachgewachsenen Haaren erfreuen können. Allerdings können Sie sich und Ihrem Schopf zwischenzeitlich Gutes tun, um sich den Übergang so angenehm wie möglich zu gestalten. Folgende Tipps können das Wachstum von kräftigem Haar fördern und Ihnen dabei helfen, bis in die Haarspitzen hinein wieder in Balance zu kommen.
1. Hallo Baby, bye-bye Stress!
„Reduzieren Sie einfach den Stress“ ist leicht gesagt und insbesondere frische Eltern haben für solche Binsenweisheiten oftmals nur ein müdes Lächeln übrig. Doch mangelnder Schlaf und Alltagshektik können Haarausfall begünstigen. Es gibt hierfür keine maßgeschneiderten Lösungen, denn jeder Babyalltag ist anders.
Finden Sie heraus, wie Sie am besten Ruheinseln einplanen können und was Ihnen beim Entspannen hilft. Vielleicht ein Waldspaziergang mit Baby oder eine Wellness-Zeit, die Sie regelmäßig einplanen? Besprechen Sie mit Ihrem Partner oder anderen Angehörigen, wie sie Sie beim Schaffen von Entspannungsmomenten unterstützen können. Tipp: Auch in den eigenen vier Wänden können Sie heutzutage einen Yogakurs machen – viele davon sind speziell auf die Zeit nach der Geburt ausgerichtet.
2. Gesunde Ernährung für kräftiges Haar
Nehmen Sie sich Zeit für gesunde Ernährung. Schwangerschaft und Stillzeit fordern Ihren Körper heraus, doch mit frischer, gesunder Kost können Sie ihm Energie geben, die er für seine neuen Aufgaben braucht. Legen Sie besonders großzügig Speisen auf Ihren Teller, die erwiesenermaßen gut für kräftiges Haarwachstum sind.
Dazu gehören zum Beispiel Lachs, der Sie mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren und Proteinen versorgt. Linsen punkten nicht nur mit dem haarstärkenden Zink, sondern auch mit vielen Vitaminen und Protein. Eier enthalten neben Protein außerdem Biotin, das sich ebenfalls positiv auf Ihr Haar auswirken kann. Wenn es Sie nach einem Snack gelüstet, greifen Sie am besten zu Walnüssen oder Mandeln: Sie enthalten neben den wertvollen Omega-3-Fettsäuren ebenfalls viel Biotin, was eine starke Haarstruktur unterstützen kann.
Auch frische Beeren wie Himbeeren versorgen Sie unter anderem mit Biotin. Haferflocken am Morgen können sich positiv auf Ihren Eisenspiegel auswirken und bieten Ihnen Energie für den Tag – gerne in Kombination mit einem Glas Orangensaft, denn Vitamin C verbessert die Eisenaufnahme. Radikale Diäten, um Babypfunde loszuwerden, führen nicht nur oftmals zum Jo-Jo-Effekt, sondern können auch Nährstoffmängel begünstigen.
3. Ein Plus für gesundes Haar: Nahrungsergänzungsmittel
Insbesondere wenn Sie stillen, ist es wichtig, erst mit dem Arzt Ihres Vertrauens zu sprechen, bevor Sie eigenständig Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Schließlich gibt Ihr Körper ein mögliches Zuviel an Vitaminen über die Muttermilch eventuell auch an Ihr Kind weiter. Ein Blutbild kann darüber aufklären, ob Sie beispielsweise an Eisenmangel leiden – dieser kann ein Grund für stumpfes und brüchiges Haar sein, was Ihren Schopf zusätzlich dünn aussehen lässt.
Nach dem Okay Ihres Arztes beziehungsweise nach dem Stillen kann ein Rundum-Paket wie Cosphera Haar Vitamine Ihr Haar unterstützen. Dieses Nahrungsergänzungsmittel ist in Kapselform unkompliziert anzuwenden und beinhaltet über 20 Mikronährstoffe, die Haut und Haar guttun – von B-Vitaminen über L-Cystein bis hin zu Zink.
Tipp: Die Geheimwaffe für kräftiges und gesundes Haar
Cosphera Haar-Vitamine: Alle wichtigen Nährstoffe für die Haare in einer Kapsel
4. Sanftes Styling
Insbesondere in dieser für Ihr Haar anstrengenden Zeit sollten Sie auf alles verzichten, was zusätzliche Strapazen bedeutet. Bürsten Sie Ihr Haar sanft, am besten mit einer Bürste aus Naturborsten. Lufttrocknen ist schonender als heiße Fönluft, die zu Hitzeschäden führen kann. Seien Sie darum auch rund um Glätteisen oder Lockenstab rücksichtsvoll und warten Sie damit lieber, bis sich Ihr Schopf erholt hat.
Das Gleiche gilt fürs Haare-Färben. Zwar gibt es aktuell keinen Beleg dafür, dass Haare-Färben während Schwangerschaft und Stillzeit schädlich für die Gesundheit des Kindes ist , allerdings reagiert der Körper vieler Frauen in dieser Zeit besonders empfindlich auf Einflüsse von außen. Wer sich nur mit Farbe wohlfühlt, sollte auf sanfte Alternativen wie Henna setzen. Achten Sie darauf, dass es sich bei dem Produkt um ein reines Pflanzenmittel handelt. Denn mittlerweile gibt es auch künstlich hergestelltes Henna, über dessen Wirkung auf den Körper noch nicht viel bekannt ist.
Tipp: Ein neuer Haarschnitt kann viel dazu beitragen, dass Sie sich wohler fühlen. Und nein: Es muss kein Kurzhaarschnitt sein! Vom Friseur gezauberte Stufen oder Strähnchen – bei Strähnchen kommt das Färbemittel nicht mit der Kopfhaut in Berührung – können Ihr Haar voluminöser wirken lassen.
5. Natürliche Haarmasken
Eine Haarmaske versorgt Ihr Haar mit vielen Nährstoffen und ist zudem herrlich entspannend! Eine Maske aus Bockshornkleesamen ist beispielsweise leicht gemacht: Lassen Sie eine halbe Tasse der Samen über Nacht in der vierfachen Menge Wasser einweichen. Am nächsten Tag gießen Sie das Wasser über einem Sieb ab und geben die aufgeweichten Samen leicht angefeuchtet mit neuem Wasser in einen Mixer. Dadurch entsteht eine Paste, die Sie anschließend auf Ihre Kopfhaut auftragen. Nach rund 30 Minuten Einwirkzeit spülen Sie diese Power-Pflege für starkes Haar mit Ihrem gewohnten Shampoo wieder aus.
6. Massage für gute Durchblutung
Auch eine Kopfmassage reduziert Ihren Stresslevel und regt ganz nebenbei noch die Durchblutung an. Sie können dabei auch ein Öl einmassieren: Rosmarinöl kurbelt nicht nur die Durchblutung der Kopfhaut an, es soll außerdem die Zellteilung und damit das Haarwachstum fördern. In Kombination mit Olivenöl eignet es sich darum hervorragend für eine Kopfhautmassage. Auch Kokos- oder Jojoba-Öl gelten als Helfer gegen Haarausfall.
7. Der Gang zum Arzt
In den meisten Fällen ist Haarausfall nach der Schwangerschaft ganz normal und kein Grund zur Beunruhigung. Stoppt er allerdings nicht nach spätestens sechs Monaten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Auch wenn Sie vorher kahle Stellen erkennen können, sollten Sie einen Arzt konsultieren. Mittels einer ausführlichen Untersuchung und einem Blutbild kann er herausfinden, ob andere Ursachen außer der Hormonumstellung hinter dem verstärkten Haarausfall stecken – beispielsweise ein Nährstoffmangel oder eine Schilddrüsenunterfunktion.
Ob kurz oder lang: Happy End für Ihr Haar!
Auch wenn Sie darauf vorbereitet sind, kann Haarausfall nach der Schwangerschaft erst einmal sehr irritieren. Bewahren Sie einen kühlen Kopf: Ihr Körper findet meist ganz natürlich wieder ins Gleichgewicht. Dabei können Sie ihn auf vielfache Weise unterstützen – und somit gesunden Haarwuchs fördern.
Praktische Ergänzungsmittel wie Cosphera Haar Vitamine können Ihnen dabei helfen. Klären Sie mit Ihrem Arzt, ob Sie während der Stillzeit zusätzliche Vitamine einnehmen dürfen, und suchen Sie ihn außerdem auf, wenn Sie unter sehr starkem oder lang andauerndem Haarverlust leiden.
Haben Sie bereits Erfahrungen mit Haarausfall während der Schwangerschaft gemacht? Wir freuen uns über Ihre Kommentare und Anregungen!
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