Um gesund zu bleiben, brauchen wir Vitamin B9, da es maßgeblich an Zellteilungs- und Blutbildungsprozessen beteiligt ist. Vitamin B9 nehmen wir über natürliches Folat oder synthetische Folsäure auf.

Seit einigen Jahren werden Folsäureprodukte mit bioaktivem 5-MTHF, die die natürliche Folatform Metafolin enthalten, immer beliebter. Manche sprechen auch von der besseren Folsäure. Aber warum? Welche Vorteile hat bioaktives Metafolin im Vergleich zur reinen Folsäure?

Eines ist klar: Ihr Körper ist auf Vitamin B angewiesen – vor allem, aber nicht nur in der Schwangerschaft. Dieser Artikel hilft Ihnen herauszufinden, welche Folatform die geeignete für Sie ist!

Was ist Metafolin?

Beim Wirkstoff Metafolin handelt es sich um eine stabile Calciumverbindung von 5-Methyltetrahydrofolat (5-MTHF), auch Calcium L-Methylfolat genannt. 5-MTHF ist bioaktives Folat, das in unserem Körper und unserer Nahrung hauptsächlich vorkommt. Auch Metafolin ist eine bioaktive Folatform: Es besitzt Vitaminfunktion und kann diese im Körper sofort entfalten.

Folat und Folsäure sind nicht ein und dasselbe, sondern zwei verschiedene Varianten von Vitamin B9. Folat ist natürlich als 5-MTHF in einigen Lebensmitteln vorhanden, Folsäure ist seine synthetische Variante und wird als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Die industriell hergestellte Folsäure besitzt keine Vitaminfunktion. Um Bioaktivität zu erlangen, muss sie im Körper in komplizierten Prozessen verstoffwechselt werden.

Da der Körper Vitamin B9 nicht selbst herstellt, für ein gesundes Wachstum aber darauf angewiesen ist, muss es über folatreiche Lebensmittel und gegebenenfalls über ein Folsäurepräparat zugeführt werden.

Einige dieser Folsäurepräparate enthalten bioaktives 5-MTHF, genauer: die Wirkstoffe Metafolin oder Quatrefolic. Tipp: Wählen Sie ein Produkt mit 5-MTHF – nur hier entfaltet Vitamin B9 direkt und ohne lange Umwandlungsprozesse seine Vitaminfunktion. Bei Produkten mit reiner Folsäure muss diese in Ihrem Körper noch in 5-MTHF umgewandelt werden.

Vitamin B9 in seiner bioaktiven Form liegt also nur im Essen oder in ausgewählten Folsäurepräparaten vor.

Wie wirken die verschiedenen Folatformen?

Die beiden Vitamin B9-Varianten Folat und Folsäure werden auf unterschiedliche Weise in unserem Körper aufgenommen und verarbeitet.

So wirkt Folat

Folat liegt zum Teil als bioaktives, quasi „fertiges“ 5-MTHF in einigen Lebensmitteln vor (vor allem in grünem Blattgemüse, Kohlgemüse, Hülsenfrüchte, Leber und Zitrusfrüchte). Über das Essen aufgenommen gelangt sofort verwertbares 5-MTHF in die Blutzirkulation und muss nicht mehr aufwendig metabolisiert werden. Der Teil des Nahrungsfolats, der noch nicht als fertiges MTHF vorliegt, wird im Dünndarm schnell in 5-MTHF umgewandelt.

So wirkt Folsäure

Da Folsäure in Nahrungsergänzungsmitteln noch keine Vitaminfunktion hat, erfolgt die Umwandlung zu bioaktivem 5-MTHF in einem komplizierten Prozess in der Leber. Dort wirkt zunächst das Leberenzym DHFR, das Folsäure in Tetrahydrofolat reduziert. Im zweiten Schritt wandelt das Leberenzym MTHFR Tetrahydrofolat in 5-MTHF um. Erst dann kann es als Vitamin im Blut seine Aufgaben erledigen.

Dieser Prozess erfolgt langsam und ineffektiv: Nur ein Teil der Folsäure verwandelt sich in die bioaktive Form, ein Großteil bleibt Folsäure und damit nicht verwertbar. Dies betrifft vor allem Menschen, die eine eingeschränkte Enzymaktivität (MTHFR-Mutation) aufweisen – das ist bei etwa der Hälfte der Bevölkerung der Fall. Bei diesem Gendefekt kann die Enzymaktivität um bis zu 75% vermindert sein. Die Folge: Ein Großteil der Folsäure geht unmetabolisiert ins Blut über, was unerwünschte Effekte mit sich bringen kann.

So wirkt Metafolin

Um den komplizierten Umwandlungsprozess von reiner Folsäure zu umgehen, setzen viele Hersteller von Folsäurepräparaten mittlerweile auf die Wirkstoffe Metafolin bzw. Quatrefolic-Folat. Hier wird bereits bioaktives 5-MTHF direkt vom Körper aufgenommen und verwertet. Diese Wirkstoffe weisen die höchste Bioverfügbarkeit aller Folatformen auf. Quatrefolic nimmt der Körper sogar noch um 10-20% besser auf als Metafolin.

Der teilweise Austausch von reiner Folsäure gegen 5-MTHF eröffnet die Möglichkeit, das biologische Potenzial von Folat voll auszuschöpfen – für alle und erst recht für den großen Bevölkerungsanteil, der von MTHFR-Mutation betroffen ist.

Warum ist Metafolin die bessere Alternative?

Biologisch aktives Metafolin hat gegenüber der reinen Folsäure jede Menge Vorteile. Metafolin wirkt besser und bringt keine unerwünschten Nebeneffekte mit sich. Weitere Vorteile:

#1 Bessere Wirkung bei Menschen mit MTHFR-Mutation

5-MTHF entfaltet seine Wirkung unabhängig von der mütterlichen Enzymausschüttung. Das heißt: Es kann direkt vom Körper aufgenommen und verwertet werden, ohne in der Leber enzymatisch aufgearbeitet werden zu müssen. Deshalb ist bei Menschen mit eingeschränkter Enzymaktivität eine Supplementierung mit bereits bioaktivem Metafolat sicherer als die mit Folsäure, die unmetabolisiert im Blut sogar zu gesundheitlichen Problemen führen kann.

#2 Bessere Bioverfügbarkeit

Aber nicht nur für Menschen mit MTHFR-Mutation rückt die direkte Supplementierung mit Wirkstoffen wie Metafolin und Quatrefolic immer weiter in den Fokus. Denn 5-MTHF weist auch unabhängig von der Enzymaktivität eine bessere Bioverfügbarkeit als die klassische Folsäure auf. Präklinische Studien haben gezeigt, dass 5-MTHF gar eine etwa 3-mal bessere Bioverfügbarkeit hat. Bei einer Studie an Frauen mit und ohne eingeschränkter Enzymaktivität stiegen die Folatspiegel bei 5-MTHF-Gabe signifikant schneller an und blieben durchgängig auf einem höheren Niveau als bei Folsäure-Gabe.

#3 Schnellere Wirksamkeit

Abgesehen von der Tatsache, dass aktives Folat zu 100% wirksam ist, gelangt es auch viel schneller in den Blutkreislauf, von wo aus es seine Aufgaben im Körper übernehmen kann. Auch dies wiederum ist damit begründet, dass keine aufwendigen Metabolisierungsprozesse im Körper mehr nötig sind und 5-MTHF sofort wirken kann.

#4 Passiert die Blut-Hirn-Schranke

Als einzige Folatform kann aktives 5-MTHF die Blut-Hirn-Schranke überwinden und so einer Folat-Unterversorgung des Gehirns vorbeugen. Es wird angenommen, das dies bei kognitiven und neuropsychiatrischen Problemen von Vorteil ist. Folsäure dagegen kann die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren.

#5 Kann keinen Vitamin B12-Mangel maskieren

Hohe Dosen unmetabolisierter Folsäure können einen Vitamin B12-Mangel überdecken, was gefährlich ist: Unbehandelt führt eine durch Vitamin B12-Mangel verursachte Blutarmut eventuell zu schweren neurologischen Schäden. Diese Gefahr besteht bei 5-MTHF nicht. Nicht umsonst gibt es für Folsäure aus Sicherheitsgründen eine Begrenzung der täglichen Dosierung. Aktives Folat hingegen kann nicht überdosiert werden. 

Übrigens: Folatreiche Ernährung sollte immer an erster Stelle stehen, denn über eine ausgewogene Ernährung werden andere wichtige Vitamine und Nährstoffe gleich mitgeliefert. Manchmal, zum Beispiel in der Schwangerschaft, kann der erhöhte Folatbedarf jedoch kaum über die Ernährung sichergestellt werden. Dann sollten Sie auf ein Folsäurepräparat mit bioaktivem 5-MTHF zurückgreifen.

Mein Tipp für Sie: Die veganen Folsäuretabletten der Marke Cosphera mit höchst bioverfügbarem 5-MTHF kombinieren Metafolin mit Vitamin B12

Fazit

Eine folatreiche Ernährung mit viel Obst und grünem Blattgemüse sei Ihnen immer ans Herz gelegt. Falls Ihr Folatbedarf trotzdem noch nicht gedeckt ist, sollten Sie zusätzlich ein Folsäurepräparat einnehmen.

Folsäurepräparate mit bioaktivem 5-MTHF haben eindeutig die Nase vorn und zwar für alle! Achten Sie darauf, dass Ihr Präparat die Wirkstoffe Metafolin oder Quatrefolic enthält.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die geplante Folsäuresupplementierung – er kennt Sie am besten und wird Ihnen weitere wertvolle Tipps geben.

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​Quellen und weiterführende Links

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